Link Popularity

23. November 2025 von Philipp Nessmann

Link Popularity vs. Domain Popularity

Diese beiden Begriffe werden oft verwechselt, sind aber zwei unterschiedliche Metriken zur Bewertung von Backlinks. Der entscheidende Unterschied liegt in der Zählweise der Links.

 

Kriterium Link Popularity Domain Popularity
Zählweise
checkJeder einzelne Backlink
Jede verlinkende Domain nur einmal
Beispiel
check100 Links von 10 Domains = 100
100 Links von 10 Domains = 10
Manipulierbarkeit
checkHoch
Niedrig
Qualitätsaussage
checkKeine
Begrenzt
Relevanz heute
checksehr gering bis kaum vorhanden
Hoch

 

 

Ein konkretes Beispiel verdeutlicht den Unterschied:

Website A erhält 500 Backlinks von 50 verschiedenen Domains. Website B erhält ebenfalls 500 Backlinks, aber alle stammen von nur 5 Domains.
Bei der Linkpopularität haben beide Websites denselben Wert: 500. Die Domain Popularity zeigt jedoch ein völlig anderes Bild: Website A hat 50, Website B nur 5. Die Domain Popularity gibt damit einen realistischeren Eindruck der tatsächlichen Verlinkungsbreite.

Linkpopularität als Rankingfaktor: Früher vs Heute

Die Bedeutung dieser Metrik hat sich im Laufe der Jahre drastisch verändert. Was einst einer der wichtigsten Rankingfaktor war, spielt heute kaum noch eine Rolle. Diese Entwicklung ist eng mit der zunehmenden SEO Manipulation verbunden.

Die Anfänge: PageRank und Manipulation

Link Popularity war in den Anfangsjahren von Google ein zentraler Rankingfaktor. Der PageRank-Algorithmus, 1998 von Larry Page und Sergey Brin entwickelt, basierte auf der Annahme: Je mehr Links eine Website erhält, desto wertvoller ist sie. Webseitenbetreiber verlinken freiwillig auf Inhalte, die sie für nützlich halten. Viele Backlinks signalisierten demnach hohe Qualität und Relevanz. Diese Logik funktionierte in den frühen 2000er Jahren, als das Web noch überschaubar war und die meisten Links organisch entstanden.

Windige SEO Freelancer und Agenturen erkannten schnell das Potenzial dieser Mechanik. Wer mehr Links generierte, rankte besser. Das führte zu massiven Manipulationen: Linkfarmen mit hunderten vernetzten Websites, gekaufte Backlinks für wenige Euro, Blog-Kommentar-Spam durch Bots und automatisch generierte Texte mit eingebetteten Links. Agenturen boten Pakete mit 1000 Links für 200 Euro an. Die Folge: Websites mit qualitativ schlechtem Content rankten auf Platz 1, weil sie tausende künstliche Backlinks aufgebaut hatten. Diese Form der SEO Manipulation entwickelte sich zu einem lukrativen Geschäftsmodell.

Der Wandel zur Qualitätsbewertung

Google erkannte das Problem und passte den Algorithmus über Jahre hinweg an. Die reine Anzahl der Backlinks verlor dabei kontinuierlich an Gewicht. Statt einzelne Links zu zählen, bewertete Google zunehmend: Wie viele verschiedene Domains verlinken auf eine Website? Wie vertrauenswürdig sind diese Domains? Entstehen die Links organisch oder folgen sie verdächtigen Mustern? Diese Verlagerung machte massenhaften Linkaufbau zunehmend wirkungslos. Ein Link von einer autoritativen Quelle zählte plötzlich mehr als hundert Links von minderwertigen Websites.

Heute ist die reine Anzahl von Backlinks kein eigenständiger Rankingfaktor mehr. Google analysiert stattdessen die Anzahl verlinkender Domains, die Autorität der Linkquellen, die Themenrelevanz, die Natürlichkeit des Linkprofils sowie Position und Kontext der Links. Ein einzelner Link von Spiegel.de oder FAZ.de beeinflusst Rankings stärker als hundert Links von unbekannten Blogs. Die Qualität hat die Quantität als entscheidendes Kriterium abgelöst.

Alternative Metriken mit mehr Aussagekraft

Die reine Anzahl der Backlinks ist als Metrik überholt. Über die Laufe der Jahre haben sich stattdessen aber zahlreiche neue Metriken gebildet, die Mitte der 2020er Jahre deutlich mehr Aussagekraft besitzen. Hier sind drei Kennzahlen, die Sie bei Ihrem Offpage SEO im Auge behalten sollten.

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Referring Domains

Die Anzahl verschiedener Domains, die auf Ihre Website verlinken. Diese Metrik zeigt die Breite Ihres Linkprofils und ist deutlich schwerer zu manipulieren als die reine Link-Anzahl.

Icon Ansprechpartner

Domain Rating / Domain Authority

Tools wie Ahrefs (Domain Rating) oder Moz (Domain Authority) bewerten die Gesamtstärke einer Domain auf einer Skala von 0 bis 100. Diese Werte berücksichtigen sowohl Quantität als auch Qualität der Backlinks.

Icon Regeln

Trust Flow

Diese Metrik von Majestic bewertet die Vertrauenswürdigkeit einer Website basierend auf der Qualität der verlinkenden Domains. Ein hoher Trust Flow signalisiert Links von seriösen Quellen.

Fazit

Link Popularity war in den Anfangsjahren der Suchmaschinenoptimierung ein zentraler Rankingfaktor. Die systematische Manipulation durch gekaufte Links, Linkfarmen und Spam zwang Google zu grundlegenden Änderungen im Algorithmus. Über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren verlor die Metrik schrittweise an Bedeutung. Google ersetzte die simple Zählung durch komplexe Bewertungsmodelle, die Qualität, Relevanz und Natürlichkeit der Backlinks berücksichtigen. Heute zählt nicht mehr die Anzahl der Links, sondern deren Herkunft und Kontext. Wer das Google Ranking verbessern möchte, sollte auf natürlichen Linkaufbau durch relevanten Content setzen statt die reine Link-Anzahl zu maximieren.

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Philipp Nessmann
Philipp Nessmann

Seit über 20 Jahren im SEO aktiv – mit technischem Tiefgang, Unternehmergeist und dem Blick fürs Wesentliche. Ich habe über 1100 Kunden betreut und erfolgreiche Firmen wie Contentbär, Jurawelt und trauringspezialisten.de aufgebaut.

Wir bewegen uns genau am digitalen Zeitgeist – und sorgen dafür, dass unsere Kunden nicht nur bei Google, sondern auch in KI-Systemen wie ChatGPT, Gemini & Co. ganz oben auftauchen.

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