Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag
29. November 2025 von Philipp Nessmann
Was diese Meldung der Google Search Console bedeutet
Die Meldung „Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag“ in der Google Search Console informiert Webmaster darüber, dass Google eine URL gefunden hat, die auf eine andere Seite verweist. Dies bedeutet, dass die betroffene Seite nicht eigenständig indexiert wird, sondern Google stattdessen die im Canonical angegebene Zielseite als maßgeblich betrachtet. Für SEO Freelancer ist diese Meldung eine wertvolle Orientierung, um zu verstehen, welche URLs Google als Hauptseiten interpretiert und wie die Indexierung gesteuert wird.
Wann ist die Meldung Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag ein Problem?
Nicht jede Meldung dieser Art weist auf ein Problem hin. In vielen Fällen signalisiert sie lediglich, dass Google die Canonical-Anweisung korrekt auswertet und die Indexierung wie gewünscht steuert. Dennoch sollten Webmaster die Meldung prüfen, denn sie kann auf unerwünschte Effekte hinweisen, die die Sichtbarkeit einer Website beeinträchtigen könnten.
Die Meldung wird problematisch, wenn eine der folgenden Situationen zutrifft:
01 
Falscher Canonical-Tag gesetzt
Der Canonical-Tag wurde versehentlich gesetzt und verweist auf eine falsche Zielseite. In diesem Fall wird die falsche URL von Google bevorzugt, und die eigentlich relevante Seite erscheint nicht in den Suchergebnissen.
02 
Zielseite nicht vollständig oder relevant
Die im Canonical angegebene URL ist nicht die umfassendste oder relevanteste Version des Inhalts. Dadurch kann Google Inhalte indexieren, die nicht die besten Informationen für den Nutzer bereitstellen.
03 
Nutzererfahrung leidet
Nutzer erreichen über die indexierte Zielseite nicht die gewünschten Informationen. Selbst wenn die technische Umsetzung korrekt ist, kann dies zu Frustration führen und die Sichtbarkeit der Website beeinträchtigen.
In diesen Fällen kann die Indexierung einer wichtigen Subseite verhindert werden, was zu Sichtbarkeitsverlusten in den Suchergebnissen führen kann. Webmaster sollten daher regelmäßig überprüfen, ob die Canonical-Zuordnung korrekt ist und die gewünschten Seiten priorisiert werden.
Wann besteht bei der GSC-Meldung kein Handlungsbedarf?
Die Meldung „Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag“ tritt besonders häufig in dynamischen Umgebungen auf, in denen viele URLs mit nahezu identischem Inhalt existieren. Solche Szenarien finden sich oft in Online-Shops, bei Tracking-URLs oder bei technischen Varianten von Seiten. Wer diese typischen Fälle kennt, kann gezielt prüfen, ob die Canonical-Zuordnung korrekt ist und unnötige Indexierungsverluste vermeiden.
Filter-URLs
In Online-Shops erzeugt jede Filterkombination eigene URLs, die inhaltlich fast identisch sind. Damit Google die Hauptseite korrekt erkennt und Duplicate Content vermieden wird, verweist ein Canonical-Tag auf die zentrale Kategorieseite. Ein Beispiel ist shop.de/schuhe/?farbe=rot, das auf die Hauptseite shop.de/schuhe/ zeigt.
Varianten von Produkten
Viele Shops legen für unterschiedliche Farben oder Größen eines Produkts separate Webadressen an. Obwohl sich die wesentlichen Informationen kaum unterscheiden, hilft der Canonical-Tag, Google die Hauptproduktseite als relevante Version zu signalisieren. Auf diese Weise wird nur die zentrale Produktseite indexiert, während die Varianten als alternative Seiten behandelt werden.
URLs mit Tracking-Parametern
Websites nutzen oft UTM-Parameter für Newsletter, Social Media oder Kampagnen. Obwohl der Inhalt identisch bleibt, erscheinen diese Webadressen technisch eigenständig. Durch den Canonical-Tag wird Google angewiesen, die saubere Basis-URL zu indexieren und Duplikate zu vermeiden.
Trailing-Slash-Varianten
Manche Seiten existieren sowohl mit als auch ohne abschließenden Slash, z. B. beispiel.de/kontakt und beispiel.de/kontakt/. Beide Varianten zeigen denselben Inhalt, werden von Google jedoch als unterschiedliche Seitenadressen wahrgenommen. Ein korrekt gesetzter Canonical-Tag legt fest, welche Version indexiert wird, sodass keine unnötigen Duplikate entstehen.
So überprüfen Sie, ob Anpassungen notwendig sind
Bevor Sie Änderungen an Canonical-Tags vornehmen oder Maßnahmen ergreifen, sollten Sie zunächst prüfen, ob überhaupt Handlungsbedarf besteht. Nicht jede Meldung „Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag“ erfordert eine Korrektur, denn oft funktioniert alles genau wie gewünscht. Eine systematische Überprüfung der betroffenen Adressen stellt sicher, dass Sie nur dann eingreifen, wenn die Indexierung tatsächlich optimiert werden muss.


Überprüfung in der Google Search Console
Starten Sie in der Search Console, indem Sie die Meldung „Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag“ öffnen und eine URL aus der Liste auswählen. Unter „Von Nutzern festgelegte Canonical-URL“ sehen Sie, welche Seite Google als Hauptversion interpretiert. Vergleichen Sie die Zielseite mit der ursprünglichen Link und prüfen Sie, ob die gewünschte Hauptseite indexiert wird.

Kontrolle im Browser
Zusätzlich sollten Sie die URL direkt im Browser öffnen und den Seitenquelltext einsehen. Suchen Sie nach . So erkennen Sie genau, welchen Canonical-Tag Google auswertet. Achten Sie darauf, dass die Zielseite alle relevanten Inhalte bereitstellt und für Nutzer vollständig nutzbar ist.

Einsatz von SEO-Tools
Bei größeren Websites oder Shops empfiehlt sich der Einsatz von SEO-Crawlern wie Screaming Frog oder Ahrefs. Diese Tools erfassen alle Canonical-Links, zeigen alternative Seiten an und identifizieren Inkonsistenzen. Mit deren Hilfe lässt sich systematisch prüfen, ob die Indexierung korrekt gesteuert wird und mögliche Probleme frühzeitig beheben.
Wann und wie sind Anpassungen erforderlich?
Wenn sich herausstellt, dass die Canonical-Zuordnung falsch ist oder die falsche Seite priorisiert wird, sollten Sie gezielt handeln. Es ist sinnvoll, zunächst drei Kernfragen zu prüfen:
- Soll die aktuelle URL wirklich in Google indexiert werden?
- Ist die Zielseite die umfassendste und relevanteste Version des Inhalts?
- Erreichen Nutzer die gewünschten Informationen über die Zielseite?
Wenn mindestens eine Frage mit „Nein“ beantwortet wird, ist eine Anpassung notwendig. In WordPress können SEO-Plugins wie Yoast, Rank Math oder All in One SEO die Canonical-URL direkt bearbeiten. Bei manuellen Templates muss die Canonical-Zeile im Theme-Code, meist in der header.php, angepasst oder entfernt werden. Nach der Änderung empfiehlt es sich, über die URL-Prüfung in der Google Search Console eine erneute Indexierung anzufordern. Google crawlt die korrigierte Seite in der Regel innerhalb weniger Tage und aktualisiert den Status.
Fazit
Die Meldung sollte regelmäßig überprüft werden, insbesondere bei Websites mit dynamischen Filterseiten, vielen Produktvarianten oder Tracking-Parametern. Webmaster sollten die Meldung nutzen, um zu verstehen, welche Seiten Google als Hauptversionen interpretiert und welche als alternative Seiten geführt werden. Durch regelmäßige Kontrolle lassen sich ungewollte Indexierungsverluste vermeiden und die Sichtbarkeit der relevanten Seiten in den Suchergebnissen sichern.
Philipp Nessmann
Seit über 20 Jahren im SEO aktiv – mit technischem Tiefgang, Unternehmergeist und dem Blick fürs Wesentliche. Ich habe über 1100 Kunden betreut und erfolgreiche Firmen wie Contentbär, Jurawelt und trauringspezialisten.de aufgebaut.
Wir bewegen uns genau am digitalen Zeitgeist – und sorgen dafür, dass unsere Kunden nicht nur bei Google, sondern auch in KI-Systemen wie ChatGPT, Gemini & Co. ganz oben auftauchen.
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