Linkpopularität als Rankingfaktor: Früher vs Heute
Die Bedeutung dieser Metrik hat sich im Laufe der Jahre drastisch verändert. Was einst einer der wichtigsten Rankingfaktor war, spielt heute kaum noch eine Rolle. Diese Entwicklung ist eng mit der zunehmenden SEO Manipulation verbunden.
Die Anfänge: PageRank und Manipulation
Link Popularity war in den Anfangsjahren von Google ein zentraler Rankingfaktor. Der PageRank-Algorithmus, 1998 von Larry Page und Sergey Brin entwickelt, basierte auf der Annahme: Je mehr Links eine Website erhält, desto wertvoller ist sie. Webseitenbetreiber verlinken freiwillig auf Inhalte, die sie für nützlich halten. Viele Backlinks signalisierten demnach hohe Qualität und Relevanz. Diese Logik funktionierte in den frühen 2000er Jahren, als das Web noch überschaubar war und die meisten Links organisch entstanden.
Windige SEO Freelancer und Agenturen erkannten schnell das Potenzial dieser Mechanik. Wer mehr Links generierte, rankte besser. Das führte zu massiven Manipulationen: Linkfarmen mit hunderten vernetzten Websites, gekaufte Backlinks für wenige Euro, Blog-Kommentar-Spam durch Bots und automatisch generierte Texte mit eingebetteten Links. Agenturen boten Pakete mit 1000 Links für 200 Euro an. Die Folge: Websites mit qualitativ schlechtem Content rankten auf Platz 1, weil sie tausende künstliche Backlinks aufgebaut hatten. Diese Form der SEO Manipulation entwickelte sich zu einem lukrativen Geschäftsmodell.
Der Wandel zur Qualitätsbewertung
Google erkannte das Problem und passte den Algorithmus über Jahre hinweg an. Die reine Anzahl der Backlinks verlor dabei kontinuierlich an Gewicht. Statt einzelne Links zu zählen, bewertete Google zunehmend: Wie viele verschiedene Domains verlinken auf eine Website? Wie vertrauenswürdig sind diese Domains? Entstehen die Links organisch oder folgen sie verdächtigen Mustern? Diese Verlagerung machte massenhaften Linkaufbau zunehmend wirkungslos. Ein Link von einer autoritativen Quelle zählte plötzlich mehr als hundert Links von minderwertigen Websites.
Heute ist die reine Anzahl von Backlinks kein eigenständiger Rankingfaktor mehr. Google analysiert stattdessen die Anzahl verlinkender Domains, die Autorität der Linkquellen, die Themenrelevanz, die Natürlichkeit des Linkprofils sowie Position und Kontext der Links. Ein einzelner Link von Spiegel.de oder FAZ.de beeinflusst Rankings stärker als hundert Links von unbekannten Blogs. Die Qualität hat die Quantität als entscheidendes Kriterium abgelöst.



