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Am 3. Juni gab Google in einem Blog-Beitrag des Search Centrals eine wichtige Änderung in seinem Crawl-Verhalten bekannt: Es wurde angekündigt, dass Webseiten, die immer noch nicht mobiloptimiert sind bzw. nicht auf mobilen Endgeräten funktionieren, künftig endgültig nicht mehr indexiert und damit schließlich nicht mehr gerankt werden.
Von einem kompletten Ausschluss sind zwar nur die wenigsten Präsenzen betroffen, dennoch sollten auch Website-Betreiber mit mobilfähigen Pages die anstehende Entwicklung berücksichtigen und gegebenenfalls handeln: Fakt ist, dass der Desktop-Googlebot seinen herkömmlichen Betrieb ein für alle Mal einstellt und sich somit niemand mehr darauf verlassen kann, bei einer weniger guten Mobiloptimierung und mobilen SEO ein gewisses Backup im Desktop-Bereich zu haben. Der Smartphone-Crawler, wie ihn Google selbst nennt, wird mit seinen Indexierungs- oder Bewertungs- und Ranking-Kriterien fortan alternativlos sein.
Aus diesem Anlass möchten wir Ihnen in unserer Funktion als SEO Berater vier wirklich erfolgversprechende Mobile-SEO-Tipps geben, nach deren Umsetzung Sie sich zum einen keine Sorgen mehr machen müssen, aus dem Index zu fliegen, und zum anderen sogar noch die Chance bekommen, die Sichtbarkeit Ihrer Seiten zu steigern.
Google geht den finalen Schritt in seiner Mobile-First-Entwicklung
Das sogenannte Mobile-First-Crawling bzw. der Mobile-First-Index wurden von Google im Jahr 2016 zum ersten Mal erwähnt. Seither war klar, dass der Suchmaschinenprimus seine Analysen und Rankings mehr und mehr an den mobilen Versionen von Websites ausrichten würde. Grund war – und ist nach wie vor – der enorm wachsende Anteil von mobilen Suchanfragen gegenüber solchen am Desktop. Wie Google selbst sagt, nutzen Menschen in einigen Regionen fast ausschließlich portable Geräte.
Ursprünglich war die komplette Umstellung auf den mobilen Index bereits für 2020 angekündigt. Es folgte eine Verschiebung auf 2021, aber auch dieser Termin wurde nicht eingehalten. Gründe für die Verzögerung waren die Pandemie, nicht abgeschlossene Tests für Mobile-First von Google selbst und eine durchaus erhebliche Menge an Websites, die einfach nicht auf mobilen Geräten funktionierten. Im Oktober 2023 gab Google schließlich in einem Blog-Beitrag des Search Centrals bekannt, dass nun auch die letzten Websites umgestellt seien.
Man verwies aber immer noch auf einen kleinen Rest, der übergeblieben sei. Dabei handele es sich vor allem um Präsenzen, die überhaupt nicht auf Smartphones funktionieren würden, aber auch solche, deren mobile Variante per robots.txt blockiert würde und ebenso solche, bei denen die mobile Website auf die Homepage umgeleitet werde.
Zu diesen Sonderfällen sagte Google in der damaligen Mitteilung konkret: „Dies sind Probleme, die Google nicht lösen kann. Wir werden weiterhin versuchen, diese Websites mit unserem alten Googlebot für den Desktop zu crawlen und werden die Liste ein paar Mal im Jahr neu bewerten.“
Nun ist die „Karenzzeit“ jedoch vorbei! In der aktuellen Search Central-News zum Thema heißt es: „Die wenigen Websites, die wir noch mit dem Desktop-Googlebot crawlen, werden ab dem 5. Juli 2024 mit dem mobilen Googlebot gecrawlt.“ Google fährt fort, dass Inhalte, die mit einem mobilen Gerät überhaupt nicht zugänglich sind, nach dem 5. Juli nicht mehr indexierbar sein werden.
Gleichzeitig geht aber auch eine beruhigende Message an jeden Website-Betreiber, Webmaster, SEO Experte etc.: Für die meisten Internetseiten solle die Umstellung keine Konsequenzen haben. Sie würden ohnehin bereits mobil analysiert und entsprechend gerankt.
4 einfache Tipps, mit denen Sie der Abschaltung des Desktop-Crawlings gelassen entgegensehen und Ihre Rankings obendrein verbessern können
Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Website nach der kompletten Umstellung auf Mobile-First ab dem 5. Juli 2024 gar nicht mehr indexiert wird, ist zweifelsohne gering. Dennoch sind gewisse Handlungen ratsam, um zum einen unschöne Überraschungen zu vermeiden und zum anderen ungenutzte SEO-Potenziale zu heben. Wie eingangs erwähnt, wird der Smartphone-Crawler nach diesem Stichtag der „Single-Point-of-Truth“ sein. Pages, die womöglich unwissentlich doch noch über den Desktop-Crawler laufen, sind damit im Aus. Indem Sie die nachfolgenden Mobile-SEO-Tipps berücksichtigen, können Sie entsprechenden Schaden abwenden und gleichzeitig Ihre Rankings pushen.
1. Stellen Sie sicher, dass Ihre Website per Smartphone erreichbar ist, und erfassen Sie die Qualität der Mobilfähigkeit
Der erste logische Schritt, den Sie vollziehen sollten, ist die Prüfung Ihrer Website auf ihre (optimale) Mobilfähigkeit. Im einfachsten Fall können Sie ein Smartphone nehmen und dann direkt darüber schauen, ob Ihre Seiten problemlos zugänglich sind. Das ist aber nicht nur sehr umständlich, sondern auch relativ unsicher. Schnell kann Ihnen eine vielleicht wichtige Page entfallen oder Sie erkennen Inkompatibilitäten zwischen verschiedenen Betriebssystemen nicht. Außerdem entgehen Ihnen somit wichtige Insights zur Qualität der Mobilvoraussetzungen und zur mobilen SEO. Entsprechende Daten sind überaus nützlich, um eine effiziente und letztlich maximal effektive professionelle Suchmaschinenoptimierung zu gewährleisten.
Verwenden Sie also besser ein spezialisiertes Tool zur Analyse Ihrer Website. Google selbst stellt diverse Helfer bereit, die es Ihnen ermöglichen, zu checken, ob bei Ihrer Internetpräsenz auf portablen Geräten alles glattläuft und wo Verbesserungen sinnvoll sein könnten. Ganz an der Basis sollten Sie herausfinden, ob Ihre Pages korrekt gecrawlt werden. Dafür bietet sich die Option „URL-Prüfung“ in der Google Search Console an. Wenn Sie nach der Eingabe Ihrer Adresse den Hinweis „URL ist auf Google“ bekommen, wird alles korrekt indexiert. Durch einen Klick auf „Seitenindexierung“ können Sie sich unter „Gecrawlt über“ schließlich noch genauen Aufschluss verschaffen, welcher Crawler zuletzt auf Ihre Pages zugegriffen hat. Dort sollte „Googlebot für Smartphones“ stehen.
Auch weitere wichtige Informationen für die mobile SEO können Sie über gängige Google-Tools wie Lighthouse oder PageSpeed abfragen. Die Auswertungen zu Leistung, Zugänglichkeit und anderen relevanten Faktoren sind allerdings nicht besonders endnutzerfreundlich. Wer kein SEO-Profi ist oder sich die Arbeit möglichst einfach machen und dennoch von maximaler Performance profitieren möchte, sollte besser zu einem Tool greifen, das verständlichere Tipps gibt (wie etwa Seobility). Immerhin können Sie mit den Inhouse-Lösungen von Google einen Überblick erhalten, wo Ihre Website in Sachen Mobile-SEO steht.
2. Nutzen Sie ein Responsive-Webdesign
Wie Google selbst sagt, wird für die Mobilversion einer Website idealerweise ein sogenanntes Responsive-Webdesign verwendet. Hierbei handelt es sich im Grunde um ein Layout, das sich mitsamt seiner Inhalte automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen anpasst – vor allem an die typischer Mobilgeräte.
Tatsächlich gibt es noch weitere Möglichkeiten, eine Website auf portable Devices abzustimmen. Eine andere gängige – aber bei neuen Präsenzen kaum noch vollzogene – Taktik ist das Aufsetzen eines separaten Auftritts für Mobilgeräte unter einer eigenen Domain (M-Dot). Die großen Nachteile sind dabei die damit zusammenhängende zusätzliche Arbeit und die Tatsache, dass Google solche Websites extra bewertet. Eine Page, die bei der Desktop-Version super rankt, kann auf dem Smartphone durchaus weiter abgeschlagen sein. Bei einem Responsive-Design sind die Domain und das Crawling hingegen identisch, was die Sache deutlich effizienter gestaltet.
Wenn Sie eine mobile M-Dot-Website nutzen, sollten Sie zumindest langfristig über einen Wechsel zu einem Responsive-Design nachdenken. Denn Google sieht in einer Umstellung selbst gewichtige Vorteile. Was das bedeuten kann, hat die Mobile-First-Reise gezeigt.
3. Richten Sie Ihre Inhalte auf die Nutzung mit Mobilgeräten aus
Vom Design und vom Layout ist der Weg nicht weit zu den Inhalten. Auch diese sollten gewisse Standards erfüllen, um gute Rankings unter Mobile-First zu begünstigen. Dabei bildet die Schaffung einer vorteilhaften User-Experience die oberste Priorität. Google ist heute bestens in der Lage, zu erkennen, ob sich Ihre Besucher auf Ihren Pages wohlfühlen, also eine gute Benutzererfahrung haben. Ausschlaggebend sind vor allem die Verweildauer, das Engagement bzw. Conversions und die Absprungrate. Wenn Sie Ihre User dazu bringen, Ihre Inhalte über ihre Smartphones lange, aktiv sowie intensiv in Anspruch zu nehmen und dabei möglichst selten zur Konkurrenz zu wechseln, ist das für die Suchmaschine ein überaus positives Signal.
Wie aber ist das zu schaffen? Zunächst einmal müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Website alle klassischen SEO-Voraussetzungen erfüllt, damit sie bei Eingaben Ihrer Zielgruppe in den passenden Suchkontexten weit vorne auftaucht. Dazu gehören die Platzierung der richtigen Keywords an den wichtigsten Stellen, Meta-Daten, ein guter Content-Mix, herausragende inhaltliche Mehrwerte, sinnvolle Links, sprechende URLs, strukturierte Daten, eine saubere Codierung und schnelle Ladezeiten (zu Letzteren kommen wir aufgrund ihrer hohen Mobilrelevanz gleich noch genauer).
Im Zuge dessen gilt es darauf zu achten, dass alle Inhalte die spezifischen Bedingungen einer mobilen Umgebung berücksichtigen und entsprechend vorteilhaft dargestellt werden. Im Einzelnen bedeutet das, dass Sie eine mobil bestens lesbare Schriftgröße verwenden und kurze, durch hilfreiche Designelemente aufgebrochene Textabsätze sowie thematische Abschnitte mit gewissem Freiraum strukturieren sollten. Weiterhin sollten Sie ausreichend große Buttons platzieren, eine gute Suchfunktion einbinden, einen Link zur Desktop-Version bereitstellen und auf die im Mobilbereich gerne genutzte Voice-Search optimieren. Viele dieser To-dos können über ein gutes SEO-Tool stark vereinfacht und teilweise sogar automatisiert werden.
Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang die Navigation. Gerade bei umfangreichen Präsenzen kann es eine Herausforderung sein, alle Seiten und deren Haupt-Messages auf relativ kleinen Smartphones sinnvoll bzw. nutzerfreundlich in einem Menü zu vereinen. Weniger ist hier oft mehr: Setzen Sie auf eine Drop-out-Variante und halten Sie die Bezeichnungen möglichst kurz, aber aussagekräftig. Es kann hilfreich sein, mit mehreren Ebenen zu arbeiten.
4. Holen Sie bei den Ladezeiten das Maximum heraus
Wer mit einem Smartphone im Web unterwegs ist, hat gegenüber der Nutzung eines Desktop-Geräts gewisse Nachteile. Auch wenn die Entwicklung seit dem Erscheinen der ersten internetfähigen Telefone enorm vorangeschritten ist, besitzen Mobil-Devices in der breiten Masse nach wie vor weniger Rechen- und Speicherressourcen als PCs oder Macs. Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von flächendeckendem High-Speed-Internet leider ebenfalls nicht die Regel. Diese Voraussetzungen sind maßgeblich verantwortlich dafür, dass Google leichten Websites und daraus resultierenden schnellen Ladezeiten eine hohe Relevanz beimisst.
Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen vom Suchmaschinenriesen eindeutig definierten Ranking-Faktor, den wir auch in unserer umfassenden SEO Betreuung berücksichtigen. Seiten, die mehr als zwei Sekunden für die Bereitstellung ihrer Inhalte brauchen, gelten als langsam. Die Zeit, in der Ihre Online-Angebote erscheinen, wirkt sich sowohl auf die Crawlbarkeit als auch auf die User-Experience aus. Dauert der Aufbau zu lange, ist das kein positives Signal für Google und Ihre Besucher.
Und wie kann man entsprechende Defizite vermeiden bzw. was muss getan werden, um Speed-Barrieren zu beseitigen? Wie so oft sind es meistens gewisse Standardprobleme, die zu unvorteilhaften Ladegeschwindigkeiten führen. Dazu gehören vor allem zu große Bilder, nicht komprimierter Code und Webhosting mit langsamen Servern. Die ersten beiden Schwierigkeiten lassen sich am effizientesten mit spezieller Software beheben. Betreffende Programme passen die Ladesequenzen per Lazy-Loading automatisch an und verkleinern Skripte, CSS oder Bilddateien auf ein Minimum. Idealerweise nutzen Sie für die Bilder von Anfang an leichte Dateiformate, wie etwa WebP. Beim Hosting gilt es in jedem Fall, auf schnelle SSD-Server mit optimaler Verfügbarkeit und einem verlässlichen Support zu setzen.
An welchen Stellen Ihre Seiten genau unrund laufen, finden Sie am einfachsten über Googles PageSpeed Insights heraus. Wieder einmal können Ihnen andere Tools (wie zum Beispiel die Lösung von Seobility) allerdings genauere Ergebnisse und endbenutzerfreundlichere Tipps liefern.
Fazit
Bei Google beginnt in puncto Crawling ab dem 5. Juli 2024 endgültig eine neue Ära. Zukünftig wird Mobile-First nicht nur maßgebend, sondern alternativlos sein. Wer es bis dahin nicht schafft, seine Pages auf portablen Endgeräten zumindest darstellbar zu machen, fliegt unweigerlich aus dem Index. Dieser Worst-Case droht glücklicherweise nur den wenigsten Website-Betreibern. Generell bildet der Wendepunkt jedoch die perfekte Gelegenheit für Sie, Ihre Mobiloptimierung und Ihre mobile SEO auf den Prüfstand zu stellen, wenn Sie Ihr Google Ranking verbessern und Ihre Website letztlich ein Stück weit zukunftssicherer machen möchten. Genau das kannst du durch die Berücksichtigung unserer Mobile-SEO-Tipps schaffen!