404-Fehler

12. November 2025 von Philipp Nessmann

Arten von 404-Fehlern

Nicht jeder 404-Fehler ist gleich. Es gibt verschiedene Typen, die unterschiedliche Ursachen haben und unterschiedlich behandelt werden müssen.

Icon zwei Webseiten

Hard 404

Der klassische 404-Fehler. Der Server sendet den korrekten Statuscode 404 zurück und zeigt eine Fehlerseite an. Die angeforderte Seite existiert nicht oder wurde gelöscht. Dies ist die technisch korrekte Antwort des Servers.

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Soft 404

Eine Seite existiert nicht, der Server sendet aber fälschlicherweise den Statuscode 200 zurück. Der Statuscode 200 bedeutet „OK“ und signalisiert eine erfolgreiche Anfrage. Google erkennt jedoch, dass die Seite keinen relevanten Inhalt enthält. Die Suchmaschine wertet dies als Täuschungsversuch. Soft 404-Fehler entstehen oft durch Weiterleitungen auf unpassende Zielseiten oder durch leere Seiten mit minimalem Inhalt.

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404 durch technische Probleme

Der Server oder die Domain haben technische Fehler. Mögliche Ursachen: Der Server ist überlastet, die Domain ist abgelaufen und wurde nicht verlängert, die DNS-Einstellungen sind fehlerhaft oder der Hosting-Provider hat Probleme. Die Seite existiert, kann aber temporär nicht ausgeliefert werden. Nach Behebung des technischen Problems ist die Seite wieder erreichbar.

Häufigste Ursachen für 404-Fehler

404-Fehler haben unterschiedliche Ursachen. Hier sind die fünf häufigsten Gründe, warum Besucher auf Fehlerseiten landen.

Gelöschte oder verschobene Inhalte

Sie löschen eine Seite oder verschieben sie an einen anderen Ort. Die alte URL existiert noch in Suchmaschinen, als Bookmark oder in externen Links. Besucher klicken auf diese Links und landen auf einer Fehlerseite. Dies passiert besonders häufig, wenn Sie keine Weiterleitung einrichten.

Relaunch ohne Redirect-Mapping

Bei einem Website-Relaunch ändern sich URL-Strukturen. Sie gestalten die Navigation neu, benennen Kategorien um oder ändern die Domain. Richten Sie keine 301-Weiterleitungen von den alten zu den neuen URLs ein, entstehen hunderte oder tausende 404-Fehler auf einmal.

CMS-bedingte URL-Änderungen

Viele Content-Management-Systeme generieren URLs automatisch aus Seitentiteln. Sie ändern nachträglich den Titel einer Seite, das CMS erstellt eine neue URL. Die alte URL führt ins Leere. WordPress und andere CMS machen dies standardmäßig, wenn Sie keine entsprechenden Einstellungen vornehmen.

Fehlerhafte Verlinkungen

Tippfehler beim Setzen interner Links führen zu nicht existierenden URLs. Sie schreiben beispielsweise „/produkte“ statt „/produkt“ oder vergessen einen Buchstaben. Externe Websites verlinken auf Ihre Inhalte, machen dabei aber Fehler in der URL.

Externe Backlinks auf gelöschte Seiten

Andere Websites verlinken auf Ihre Inhalte. Sie löschen diese Seiten später oder ändern die URLs. Die verlinkenden Websites wissen davon nichts und passen ihre Links nicht an. Die Backlinks führen weiterhin auf die alten, nicht mehr existierenden URLs.

SEO-Auswirkungen von 404-Fehlern

Einzelne 404-Fehler schaden Ihrem Ranking nicht. Dennoch bedeuten Sie Unsauberkeit auf der Seite und ab einer gewissen (nicht definierten) Anzahl können wertvolle Plätze in den SERPs kosten.

Negative Signale an Google

Google interpretiert viele 404-Fehler als Zeichen mangelnder Pflege. Die Suchmaschine stuft Ihre Website im Ranking herab. Eine Fehlerquote über 5 Prozent der indexierten URLs gilt als kritisch. Google geht dann davon aus, dass Sie Ihre Website nicht pflegen oder technische Probleme haben.

Crawl-Budget-Verschwendung

Suchmaschinen-Crawler haben ein begrenztes Zeitbudget pro Website. Stoßen sie auf viele 404-Fehler, verschwenden sie Zeit mit nicht existierenden Seiten. Sie crawlen und indexieren weniger neue oder aktualisierte Inhalte. Dies verzögert die Aufnahme neuer Seiten in den Suchindex.

Linkjuice-Verlust

Backlinks auf gelöschte Seiten sorgen nicht dafür, dass Sie Ihr Google Ranking verbessern. Der Linkjuice verpufft. Sie verlieren wertvolle Verlinkungen, die Sie über Monate oder Jahre aufgebaut haben. Eine 301-Weiterleitung würde den Linkjuice an die neue URL weitergeben.

Schlechte User Experience

Besucher klicken auf einen Link und landen auf einer Fehlerseite. Sie verlassen Ihre Website frustriert. Die Absprungrate steigt, die Verweildauer sinkt. Google registriert diese negativen Nutzersignale und wertet sie als Qualitätsmerkmal. Eine hohe Absprungrate von 404-Seiten schadet indirekt Ihrem Ranking.

Verlust von Conversions

Besucher, die auf 404-Seiten landen, kaufen nicht, melden sich nicht an und füllen keine Formulare aus. Sie verlieren potenzielle Kunden und Umsatz. Dies betrifft besonders Produktseiten in Online-Shops oder Landing Pages aus Werbekampagnen.

Vertrauensverlust

Mehrere 404-Fehler hintereinander erwecken den Eindruck einer ungepflegten oder unseriösen Website. Besucher verlieren das Vertrauen in Ihre Marke. Sie gehen zur Konkurrenz, die eine funktionsfähige Website bietet.

Indexierungsprobleme

Google entfernt Seiten mit 404-Fehlern nach einigen Wochen aus dem Index. Stellen Sie die Seite später wieder her, dauert es Wochen oder Monate, bis Google sie neu indexiert. In der Zwischenzeit verlieren Sie Rankings und Traffic für diese URL.

404-Fehler finden

Sie müssen 404-Fehler regelmäßig aufspüren und beheben. Diese Tools helfen Ihnen dabei.

Google Search Console

Die Google Search Console zeigt alle 404-Fehler, die der Google-Crawler gefunden hat. Öffnen Sie den Bereich „Seiten“ unter „Indexierung“. Dort sehen Sie eine Liste aller URLs mit Fehlern. Die Console zeigt auch Soft-404-Fehler an. Das sind Seiten, die fälschlicherweise den Statuscode 200 statt 404 zurückgeben. Sie können die betroffenen URLs exportieren und systematisch abarbeiten.

Crawling-Tools

Screaming Frog, Sitebulb oder SISTRIX crawlen Ihre komplette Website. Sie simulieren das Verhalten von Suchmaschinen-Bots. Die Tools erstellen eine Liste aller URLs mit Statuscode 404. Sie sehen auch, welche internen Links auf diese Fehlerseiten verweisen. Wenn dort Seiten mit http 404 Statuscode ausgespielt werden, müssen diese Verlinkungen korrigiert oder entfernt werden.

Backlink-Checker

Ahrefs, Majestic oder SEMrush zeigen externe Links, die auf nicht mehr existierende Seiten verweisen. Diese Tools crawlen das gesamte Web und sammeln Backlink-Daten. Sie sehen, welche Websites auf Ihre 404-Seiten verlinken. Dies ist besonders wertvoll, da Sie so Backlinks retten können. Richten Sie eine 301-Weiterleitung ein oder kontaktieren Sie die verlinkende Website.

Server-Logs analysieren

Ihre Server-Logs enthalten alle Anfragen an Ihren Webserver. Sie können nach Statuscode 404 filtern und sehen, welche URLs am häufigsten aufgerufen werden. Dies zeigt Ihnen, welche 404-Fehler den meisten Traffic verlieren. Priorisieren Sie die Behebung nach Traffic-Volumen. Tools wie GoAccess oder AWStats helfen bei der Analyse

Browser Cache am Laptop leeren

404-Fehler richtig behandeln

Sie haben drei Optionen, wenn Sie einen 404-Fehler entdecken. Welche davon die beste ist, hängt von der individuellen Situation ab.

301-Redirect einrichten

Richten Sie eine permanente Weiterleitung ein, wenn eine thematisch passende Alternative existiert. Dies gilt besonders für Seiten mit Website-Traffic oder Backlinks. Die 301-Weiterleitung leitet Besucher automatisch zur neuen URL um. Sie vererbt den Linkjuice der alten Seite an die neue. Google wertet dies als dauerhafte Verschiebung der Inhalte.

Beispiel: Sie löschen einen Blogartikel über „SEO-Tipps 2023“ und veröffentlichen „SEO-Tipps 2025“. Leiten Sie die alte URL auf den neuen Artikel weiter.

Vermeiden Sie pauschale Weiterleitungen auf die Startseite. Dies führt zu Soft-404-Fehlern, da die Zielseite nicht zur ursprünglichen Suchanfrage passt. Leiten Sie nur auf thematisch relevante Seiten weiter.

404 belassen

Lassen Sie den 404-Fehler stehen, wenn keine passende Alternative existiert. Dies betrifft auch URLs, die nie existiert haben. Spam-Anfragen, Tippfehler oder zufällige URL-Kombinationen gehören in diese Kategorie. Der korrekte Statuscode 404 informiert Suchmaschinen, dass die Seite nicht mehr verfügbar ist. Google entfernt die URL nach einigen Wochen aus dem Index.

410 Gone nutzen

Setzen Sie den Statuscode 410 für bewusst und dauerhaft gelöschte Inhalte. Der Code 410 signalisiert Suchmaschinen, dass die Seite absichtlich entfernt wurde. Die Deindexierung erfolgt schneller als bei 404. Dies eignet sich für Produktseiten, die Sie aus dem Sortiment genommen haben, oder für Inhalte, die aus rechtlichen Gründen gelöscht wurden.

Implementierung der Weiterleitungen

Sie können Weiterleitungen auf verschiedene Arten einrichten:

  • In der .htaccess-Datei fügen Sie diese Zeile ein: Redirect 301 /alte-url /neue-url
  • In WordPress nutzen Sie Plugins wie Redirection oder Yoast SEO Premium. Diese bieten eine grafische Oberfläche für Weiterleitungen.
  • Bei nginx bearbeiten Sie die Server-Konfiguration und fügen hinzu: rewrite ^/alte-url$ /neue-url permanent

Prüfen Sie nach der Einrichtung, ob die Weiterleitung funktioniert. Rufen Sie die alte URL auf und kontrollieren Sie, ob Sie auf der neuen Seite landen.

404-Seite gestalten

Eine individuelle 404-Seite verbessert die Nutzererfahrung und hält Besucher auf Ihrer Website. Wenn Sie die nachfolgenden Hinweise und Tipps berücksichtigen, klappt die Umsetzung garantiert:

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Technische Anforderungen

Die Seite muss den korrekten HTTP-Statuscode 404 ausspielen. Prüfen Sie dies mit Tools wie dem HTTP Status Code Checker oder den Browser-Entwicklertools. Die URL darf sich nicht ändern. Leiten Sie nicht auf eine separate Fehlerseite wie /404.html weiter. Die ursprüngliche URL muss in der Adresszeile bleiben. Setzen Sie keine noindex-Anweisung. Der Statuscode 404 schließt die Seite bereits von der Indexierung aus.

Inhaltliche Elemente

Formulieren Sie eine klare Fehlermeldung. Erklären Sie, dass die Seite nicht gefunden wurde. Vermeiden Sie technischen Jargon. Schreiben Sie stattdessen: „Diese Seite existiert nicht mehr“ oder „Wir konnten die Seite nicht finden„.

Binden Sie eine Suchfunktion ein. Besucher können direkt nach dem gesuchten Inhalt suchen, ohne die Website zu verlassen. Platzieren Sie die Suchleiste prominent im oberen Bereich.

Verlinken Sie auf die Startseite und auf Ihre wichtigsten Kategorien oder Seiten. Bei Online-Shops bieten sich Produktkategorien oder Bestseller an. Bei Blogs verlinken Sie auf beliebte Artikel oder Themenseiten.

Bieten Sie eine Kontaktmöglichkeit an. Fügen Sie einen Link zu Ihrem Kontaktformular oder Ihre E-Mail-Adresse ein. Besucher können Sie so auf den Fehler hinweisen oder nachfragen, wo sie den Inhalt finden.

Design und Stil

Gestalten Sie die 404-Seite im Corporate Design Ihrer Website. Nutzen Sie dieselben Farben, Schriftarten und das gleiche Logo. Besucher sollen erkennen, dass sie noch auf Ihrer Website sind. Eine generische Fehlerseite ohne Ihr Branding wirkt unprofessionell.

Sie können die Fehlerseite mit Humor gestalten, sofern dies zu Ihrer Marke passt. Vermeiden Sie aber übertriebene Spielereien. Die Funktion steht im Vordergrund. Besucher wollen schnell eine Lösung, keine Unterhaltung.

FAQs zum 404-Fehler

Philipp Nessmann
Philipp Nessmann

Seit über 20 Jahren im SEO aktiv – mit technischem Tiefgang, Unternehmergeist und dem Blick fürs Wesentliche. Ich habe über 1100 Kunden betreut und erfolgreiche Firmen wie Contentbär, Jurawelt und trauringspezialisten.de aufgebaut.

Wir bewegen uns genau am digitalen Zeitgeist – und sorgen dafür, dass unsere Kunden nicht nur bei Google, sondern auch in KI-Systemen wie ChatGPT, Gemini & Co. ganz oben auftauchen.

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