URL-Aufbau

Eine URL (Uniform Resource Locator) ist ein standardisiertes Format zur Adressierung von Ressourcen im Internet. Sie ermöglicht es Benutzern, Webseiten, Dateien oder andere Online-Inhalte direkt zu erreichen. Im Wesentlichen ist die URL eine Art „Wegweiser“ im Web, der sowohl den Standort einer Ressource als auch das Protokoll angibt, über das die Ressource abgerufen wird. Typischerweise beginnt eine URL mit dem Protokoll (http:// oder https://), gefolgt von einem Domainnamen, der den Server identifiziert, auf dem die Ressource gehostet wird. Nach dem Domainnamen kann die URL weitere Details wie den Pfad, eine Datei, Parameter und Ankerpunkte enthalten.

URLs sind nicht nur für das Auffinden von Webseiten wichtig, sondern auch für Anwendungen, die API Entwicklung und viele andere Aspekte des Internets. Jedes Element einer URL erfüllt eine spezifische Funktion, die es ermöglicht, die richtige Ressource auf einem Server zu identifizieren und abzurufen.

URL und URI – die Unterschiede

Obwohl die Begriffe URL (Uniform Resource Locator) und URI (Uniform Resource Identifier) häufig synonym verwendet werden, gibt es technische Unterschiede zwischen ihnen. Eine URI ist ein allgemeiner Begriff, der jede Art von Identifikator im Internet beschreibt, der auf eine Ressource verweist. Dabei kann es sich um eine URL, URN (Uniform Resource Name) oder andere Formen handeln.

Eine URL ist eine spezielle Art von URI, die nicht nur die Ressource selbst, sondern auch die Methode des Zugriffs (z. B. http, ftp, mailto) angibt. Ein Beispiel für eine URI, die keine URL ist, wäre eine URN, die eine Ressource nur benennt, aber nicht angibt, wie diese Ressource abgerufen werden kann.

Zusammengefasst: Jede URL ist eine URI, da sie eine Ressource identifiziert, aber nicht jede URI ist eine URL, da nicht alle URIs den Standort und die Zugriffsmethode angeben.

Die Entstehungsgeschichte der URL

Die Geschichte der URL ist eng mit der Entstehung des World Wide Web verbunden. In den späten 1980er Jahren begann Tim Berners-Lee am CERN, dem Europäischen Labor für Teilchenphysik, an einem System zu arbeiten, das es Wissenschaftlern ermöglichen sollte, Informationen über das Internet auszutauschen. 1989 präsentierte er seine Idee des „World Wide Web“, und 1991 veröffentlichte er die erste Webseite.

Um dieses Netzwerk von Webseiten zu organisieren und zugänglich zu machen, benötigte Berners-Lee ein System, das Ressourcen eindeutig adressieren konnte – so entstand die URL. Die erste URL lautete http://info.cern.ch, die auf die erste Webseite im Web verweist. Die Einführung von URLs war ein wesentlicher Schritt, der das Web revolutionierte und es jedem ermöglichte, über einen einfachen Link auf Inhalte zuzugreifen.

Jede URL auch über IP-Adresse aufrufbar

Grundsätzlich ist jede URL mit einer IP-Adresse (Internet Protocol) verknüpft, da das Internet auf diesem Protokoll basiert. Die IP-Adresse stellt die tatsächliche numerische Adresse des Servers dar, auf dem eine Webseite oder Ressource gehostet wird. DNS (Domain Name System) fungiert als „Übersetzer“, der menschenlesbare Domainnamen wie www.beispiel.de in eine IP-Adresse wie 192.0.2.1 umwandelt.

Obwohl man eine Ressource theoretisch direkt über ihre IP-Adresse aufrufen könnte, wird dies in der Praxis selten getan. Domainnamen bieten eine benutzerfreundliche Möglichkeit, Webseiten anzusteuern, da sie leichter zu merken und zu kommunizieren sind. Zudem bieten sie die Möglichkeit, Marken und Inhalte durch einen Namen darzustellen, was mit einer IP-Adresse nicht möglich wäre.

Aufbau einer URL

Nachfolgend schauen wir uns einmal den Aufbau einer URL anhand unserer Website

  1. Protokoll (https://):
    • Das Protokoll bestimmt die Methode, wie auf die Ressource zugegriffen wird. In diesem Fall ist es HTTPS, das eine sichere, verschlüsselte Verbindung verwendet.
  2. Third-Level-Domain (www):
    • Dies ist die Subdomain oder Third-Level-Domain, die oft als www vor der eigentlichen Domain erscheint. Sie kann aber auch durch andere Bezeichnungen ersetzt werden, z. B. blog oder shop.
  3. Second-Level-Domain (content-baer):
    • Der Second-Level-Domain-Name ist der zentrale Teil der Domain und wird oft als der eigentliche Name der Website angesehen. In Ihrem Fall ist es content-baer.
  4. Top-Level-Domain (.de):
    • Die Top-Level-Domain (TLD) gibt die Art oder Herkunft der Domain an. .de steht für Deutschland.
  5. Verzeichnis (/seo-experte/):
    • Das Verzeichnis zeigt auf einen spezifischen Ordner, in diesem Fall unsere Unterseite zu SEO Experte auf dem Server. Es folgt direkt auf die Domain und ist Teil des Pfades, der zu einer spezifischen Ressource führt.
  6. Trailing Slash (/):
    • Der Trailing Slash am Ende des Verzeichnisses zeigt an, dass es sich um ein Verzeichnis und nicht um eine spezifische Datei handelt.

Weitere Bestandteile einer URL

  • Portnummer: Ein optionaler Teil der URL, der angibt, über welchen Netzwerkport der Server angesprochen werden soll. Standardmäßig ist dies für HTTP Port 80 und für HTTPS Port 443.
  • Zieldatei: Die Zieldatei ist ein Bestandteil des Pfades und kann verschiedene Dateitypen umfassen, wie etwa Videos, Bilder, Texte, Excel-Dokumente oder andere Formate. Häufige Dateiendungen für Zieldateien sind beispielsweise “.html”, “.php”, “.xml”, “.pdf” oder “.gif”.
  • Query String: Dient dazu, zusätzliche Parameter an die URL anzuhängen, die zur Steuerung dynamischer Inhalte oder für spezifische Abfragen verwendet werden.
  • Fragment: Ein Sprungziel innerhalb einer Seite, das es ermöglicht, direkt zu einem bestimmten Abschnitt der Seite zu navigieren.

Was ist der Unterschied zwischen URL und Domain?

Während die URL die gesamte Webadresse ist, die alle notwendigen Informationen enthält, um eine Ressource im Internet zu finden, ist die Domain nur ein Teil dieser Adresse. Die Domain ist der zentrale Bestandteil der URL und besteht aus dem Domainnamen und der Top-Level-Domain (TLD). Sie dient als eindeutige Identifizierung des Servers, auf dem eine Webseite oder Ressource gehostet wird.

Die Domain ist also sozusagen der „Name“ der Webseite, während die URL den gesamten „Weg“ zur spezifischen Ressource beschreibt. Beispielsweise ist in der URL https://www.beispiel.de/verzeichnis/datei.html die Domain beispiel.de, während die vollständige URL zusätzliche Informationen wie das Protokoll, den Pfad und die spezifische Datei enthält.

Welche Zeichen kann eine URL enthalten?

In einer URL dürfen verschiedene Zeichen verwendet werden, darunter alphanumerische Zeichen wie Buchstaben (A-Z, a-z) und Ziffern (0-9), die den Großteil der URL ausmachen. Zudem können einige Sonderzeichen eingesetzt werden, die bestimmte Funktionen erfüllen. Dazu gehören der Bindestrich (-) und der Unterstrich (_), die oft zur Trennung von Wörtern in Domainnamen oder Pfaden verwendet werden, sowie der Punkt (.), der insbesondere bei Dateiendungen und in Domainnamen vorkommt.

Einige Zeichen haben in URLs eine spezielle Bedeutung und werden als reservierte Zeichen bezeichnet. Dazu zählen beispielsweise das Schrägstrich-Zeichen (/), das Verzeichnisse im Pfad trennt, das Fragezeichen (?), das den Beginn eines Query Strings signalisiert, und das Hashtag (#), das ein Fragment auf der Seite kennzeichnet. Diese Zeichen dürfen nur in ihrem vorgesehenen Kontext verwendet werden. Wenn sie in anderen Teilen der URL auftauchen sollen, müssen sie kodiert werden.

Auf der anderen Seite gibt es Zeichen, die in URLs nicht direkt erlaubt sind. Dazu gehören unter anderem Leerzeichen, die durch %20 ersetzt werden müssen, sowie Sonderzeichen wie @, :, und +, die ebenfalls kodiert werden müssen, um in URLs verwendet werden zu können. Solche Zeichen könnten sonst zu Fehlinterpretationen führen und die URL unlesbar machen. Zudem dürfen Domainnamen keine Leerzeichen oder bestimmte Sonderzeichen enthalten, um die Kompatibilität und Lesbarkeit zu gewährleisten.

Sie sind sich unsicher, wie Ihre Domain genau aussehen könnte? Unsere SEO Berater helfen Ihnen dahingehend gerne weiter.

Lange URLs kürzen

Das Kürzen von URLs kann aus mehreren Gründen äußerst sinnvoll sein. Lange URLs wirken oft unübersichtlich und können sowohl in sozialen Medien als auch in E-Mails oder Textnachrichten unästhetisch wirken. Ein kürzerer Link ist nicht nur visuell ansprechender, sondern auch einfacher zu merken und zu tippen. Dies ist besonders wichtig, wenn der Platz begrenzt ist, wie bei Twitter-Beiträgen, die eine Zeichenbegrenzung haben, oder bei gedruckten Materialien, wo jeder Zentimeter zählt. Durch das Kürzen von Links wird zudem der Fließtext aufgeräumter und klarer, was die Benutzerfreundlichkeit erheblich verbessert.

Wenn Sie planen Ihre URL zu kürzen, empfiehlt sich die Nutzung folgender Online-Tools:

  1. Bitly – Einer der bekanntesten URL-Shortener. Du kannst die Links auch anpassen und die Klick-Statistiken einsehen.
  2. TinyURL – Einfach zu verwenden und bietet auch eine Browsererweiterung.
  3. Rebrandly – Ermöglicht das Branding deiner Links und bietet Analysen.

Haben URLs Relevanz für die Suchmaschinenoptimierung?

URLs haben eine bedeutende Rolle für die professionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO). Eine gut strukturierte und beschreibende URL hilft Suchmaschinen dabei, den Inhalt der Seite besser zu verstehen und kann die Platzierung in den Suchergebnissen verbessern. Wichtige Faktoren für SEO-freundliche URLs sind:

  • Keyword-Nutzung: Relevante Keywords in der URL können die Relevanz der Seite für bestimmte Suchanfragen erhöhen.
  • Kürze und Prägnanz: Kürzere, klare URLs sind in der Regel besser lesbar und einprägsamer, was sowohl für Nutzer als auch für Suchmaschinen vorteilhaft ist.
  • Struktur: Eine gut organisierte URL-Struktur, die der Website-Hierarchie entspricht, erleichtert Suchmaschinen das Crawlen
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